Groupe E Greenwatt nutzt nicht verkaufte Lebensmittel zur Energieproduktion. Eine Hochleistungsmaschine übernimmt das Auspacken der Ware.

Die Erzeugung von Strom und Wärme aus Abfällen: das ist das Wunder der Biomasseenergie, bei der nichts verloren geht, sondern alles umgewandelt wird. Jeden Tag bleiben in Detailhandelsgeschäften Waren wie Gemüse, Früchte, Fleisch oder Fisch liegen. Anstatt diese verfaulen zu lassen oder zu verbrennen, verwendet Groupe E Greenwatt den wertvollen Rohstoff in ihren Biomasseanlagen – ein Vorteil für das Unternehmen wie auch für die Lebensmittelgeschäfte und gleichzeitig ein Zeichen gegen die Verschwendung. Denn Groupe E Greenwatt benötigt Abfälle, um ihre Anlagen zu betreiben, während die Geschäfte froh sind, diese loszuwerden.

Dazu muss die Ware allerdings erst einmal ausgepackt werden. Obwohl organische Abfälle lediglich 20% der in einer landwirtschaftlichen Biogasanlage verwerteten Materie ausmachen, produzieren sie 80% der Energie. «Diese unverkaufte Ware trägt somit wesentlich zur Produktion bei», so Jean-Michel Bonvin, Direktor Groupe E Greenwatt. «Wir sind stolz, Abfälle zu verwerten, indem wir daraus erneuerbare Energie produzieren, auch wenn die Ressourcenverschwendung idealerweise natürlich bereits im Vorfeld eingedämmt werden sollte.»

Um die unverkaufte Ware zu bearbeiten, erwarb Groupe E Greenwatt eine Anlage der neusten Generation, die die Lebensmittel von der Verpackung trennt. Die in der Biogasanlage Ecobroye in der Waadtländer Broye installierte Maschine ermöglicht die Abfertigung von 3,5 bis 5 Tonnen Abfälle pro Stunde bzw. 8000 Tonnen pro Jahr. Einmal ausgepackt werden die Lebensmittel zerkleinert und danach direkt vor Ort oder in einer der zehn Partneranlagen in den Kantonen Freiburg, Waadt, Neuenburg und Bern in den Fermenter gegeben. Dort produzieren sie durch Zersetzung Methan. Dieses dient wiederum zur Erzeugung von Strom und Wärme aus zu 100% erneuerbaren Energiequellen. Die produzierte Menge, deckt den jährlichen Stromverbrauch von rund 350 Haushalten.

Was die Verpackungen betrifft: Auch aus ihnen wird Strom und Wärme produziert, nämlich indem sie verbrannt werden. Es geht also wirklich nichts verloren!

Groupe E Rédaction

Text: Florian Perritaz

Foto : Stéphane Schmutz