«Wir haben viele Trümpfe in der Hand»

Nach 37 Jahren bei den FEW und anschliessend bei Groupe E wird Dominique Gachoud diesen Herbst in den Ruhestand treten. Der Generaldirektor von Groupe E blickt der Zukunft der Gruppe trotz des tiefgreifenden Wandels in der Branche zuversichtlich entgegen.

Welche Gefühle begleiten Sie kurz vor Ihrer Pensionierung?
Viele positive Gefühle. Ich bin dankbar für das Privileg, auf eine schöne berufliche Laufbahn zurückblicken zu dürfen, und für das Glück, dass ich die nötige Gesundheit und Energie hatte, um diesen anspruchsvollen Weg zu gehen. Ich habe viel Anerkennung und Vertrauen erfahren, indem mir immer höhere Verantwortung übertragen wurde. Ich möchte all jenen danken, die mich auf meinem Weg unterstützten.

Während sieben Jahren waren Sie Generaldirektor von Groupe E. Eine Zeit grosser Veränderungen!
Ja, das ist wahr. Diese Veränderungen waren notwendig, um den guten Ruf zu festigen, den Groupe E in der Bevölkerung und bei unseren Kunden geniesst. Sie waren auch notwendig, um unsere Effizienz zu steigern und die Anpassungsfähigkeit zu erhöhen und damit den Fortbestand des Unternehmens sicherzustellen. Letztlich ging es darum, vorhersehbare Veränderungen der Branche als Folge der Marktöffnung und der Energiewende vorwegzunehmen.

Zu Ihren Erfolgen zählt die Schaffung von Groupe E Celsius im Jahr 2015, dank der sich die Gruppe hin zu einem Mehrspartenunternehmen entwickelte.
Zu Ihren Erfolgen zählt die Schaffung von Groupe E Celsius im Jahr 2015, dank der sich die Gruppe hin zu einem MehrsparteJa, die Schaffung eines auf Wärme und Erdgas spezialisierten Bereichs ermöglichte Groupe E, über den Status eines Elektrounternehmens hinauszuwachsen und zu einem eigentlichen Energieanbieter zu werden. Dies ist eine wichtige Etappe bezüglich Erfüllung der Kundenerwartungen und Positionierung der Gruppe.nunternehmen entwickelte.

Danach haben Sie Elan2020 lanciert, ein Programm, das die gemeinsame Nutzung der Supportfunktionen zum Ziel hat. Ist dies gelungen?
Das Projekt ist noch im Gang, und wir konnten bereits die ersten Erfolge dieser Anstrengungen ernten. Die strategischen Tätigkeitsbereiche profitieren von den hohen Kompetenzen, die die bereichsübergreifenden Funktionen zu günstigen Konditionen einbringen. Es gibt jedoch noch einige Baustellen, insbesondere in den Bereichen Finanzen und Human Resources.

Mit der jüngst vom Verwaltungsrat genehmigten strategischen Neuausrichtung bringen Sie eines Ihrer grössten Projekte zum Abschluss. Ist dies ein Schlüsselelement Ihres Aktionsplans?
Ja, denn diese Strategie wird uns ermöglichen, die an uns gerichteten Erwartungen unserer Kunden vollumfänglich zu erfüllen, insbesondere im Gebäudebereich. Hierfür müssen wir unsere Palette an Produkten und Dienstleistungen vervollständigen, entweder indem wir intern bestimmte Tätigkeiten ausbauen, oder indem wir Akquisitionen tätigen.

Und wo sehen Sie Groupe E in zehn Jahren?
Groupe E wird ein national führender Akteur im Bereich Energie und Energiedienstleistungen sein, ein Unternehmen mit über 3000 Mitarbeitenden, mit einem Umsatz von über einer Milliarde Franken und einer hohen Rentabilität. Wir haben viele Trümpfe in der Hand: äusserst engagierte, kompetente und talentierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine beneidenswertes Image und ein angemessenes Dienstleistungsportfolio. Und nicht zuletzt sind wir bekannt als attraktiver Arbeitgeber, der die Erwartungen neuer Generationen berücksichtigt.

Ein Rat an Ihren Nachfolger?
Ich möchte meinen Nachfolger daran erinnern, dass Groupe E nicht allein ein gewinnorientiertes Unternehmen ist, sondern gegenüber der Gesellschaft auch eine grosse Verantwortung hat. Das ist wofür wir einstehen, das ist unsere Mission.

Sie geben Ihre Funktion im Oktober ab. Was werden Sie anschliessend tun?
Ich werde einige meiner Verwaltungsratsmandate weiterhin ausüben. Privat habe ich vor, Spanisch zu lernen. Denn ich bin oft in Spanien, in Tarragona, und möchte mich gerne besser mit den Leuten im Land unterhalten können. Vor allem möchte ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen, die ich in den vergangenen Jahren weniger oft gesehen habe als erwünscht. Und, last, but not least, möchte ich meine Kondition verbessern, die ich in letzter Zeit leider etwas vernachlässigt habe.