Die Energiewende ist in vollem Gange und ein wichtiger Schritt zum Schutz der Umwelt. Sie ist keine Revolution, ändert aber die Schweizer Stromlandschaft mit der zunehmenden dezentralen Stromproduktion und dem neuem Verbraucherverhalten tiefgreifend. Der Schlüssel zum Erfolg ist das Stromnetz, insbesondere für eine erfolgreiche Integration der Photovoltaikanlagen und der Elektromobilität. Diese Integration wird durch Smart Grid, eine Technologie zum Nutzen der ganzen Gesellschaft, erheblich erleichtert.

Die Rolle der Sonnenenergie

Jetzt ist ihre Stunde gekommen: dem Sonnenstrom kommt eine ständig wachsende Bedeutung zu. Seit 2011 steigt die Anzahl der Photovoltaikanlagen und eine Verlangsamung ist nicht in Sicht. « Alles in allem produzieren diese Anlagen im Sommer jetzt schon einen Drittel der Tages-Höchstleistung unseres Stromnetzes. » meint Peter Cuony, Verantwortlicher für Smart Grid bei Groupe E. « Jedes Jahr werden über 1500 neue Photovoltaikanlagen ans Netz von Groupe E angeschlossen. » Dies ist einerseits eine gute Nachricht, bringt andererseits aber auch neue Herausforderungen mit sich. Seit Stromnetze gebaut werden, wurden diese immer auf den Verbrauch ausgelegt. Es braucht nun ein neues Bewusstsein, da auch dieStromproduktion einbezogen werden muss. Smart Grid liefert neue Lösungen und ermöglicht eine effiziente Integration des Solarstroms ins vorhandene Stromnetz bei gleichzeitiger Gewährleistung seiner Stabilität.

Elektroautos im Fokus

Die Elektrifizierung der Mobilität wird sich in den nächsten Jahren beschleunigen, getrieben von den Zielen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Der Zeitplan des Bundesrates sieht vor, dass bis 2022 15% der Neuzulassungen auf Elektroautos entfallen;r. dieses Ziel wurde bereits erreicht. Der zusätzliche Strombedarf der neuen Fahrzeuge belastet das Stromnetz und könnte die Versorgungssicherheit gefährden, wenn er nicht schon heute in die Netzplanung integriert wird. Für Peter Cuony « sind Investitionen zur Netzverstärkung notwendig. Die Implementierung von Smart Grid ermöglicht, die Versorgungssicherheit zu garantieren, bei gleichzeitiger Sicherstellung der Effizienz der Netze und verbunden mit einer Begrenzung der Tariferhöhungen für die Netznutzung ».

Die Smart Grid Strategie von Groupe E

Die drei grössten Herausforderungen für die Stromnetze sind heute die Integration der Photovoltaik und der Elektromobilität sowie die Alterung der Infrastrukturen. Um Stromausfälle zu vermeiden und der Kundschaft ein sicheres und effizientes Stromsystem garantieren zu können, müssen intelligente Lösungen eingesetzt werden. Die schon seit mehreren Jahren angewandte Strategie im Bereich Smart Grid umfasstMassnahmen für die Planung und den Ausbau des Stromnetzessowie wie beim Verbrauchsmanagement, einem Bereich, in welchem die Bedürfnissealler Nutzer berücksichtigt werden müssen.
Datenerfassung ist entscheidend
Dank der Digitalisierung und dem obligatorischen Zähleraustausch in den nächsten Jahren verfügt Groupe E über immer zusätzliche Informationen zur tatsächlichen Nutzung des Verteilnetzes. Solche Daten wurden in der Vergangenheit manuell bearbeitet. Ein «Big Data»- Ansatz erlaubt eine bessere Netzplanung. Diese Daten sind unentbehrlich, um die richtigen Investitionsentscheide zu treffen und eventuelle Risikofaktoren zu erkennen, insbesondere im Zusammenhang mit dem rasanten Anstieg der Phtovoltaikanlagen und der Ladestationen. Sobald diese Bereiche identifiziert sind, nutzt Groupe zunehmend Smart Grid Tools, um heikle Situationen zu vermeiden.. « Wenn die Spannung zum Beispiel Grenzwerte erreicht, können wir sie mittels intelligenten Transformatoren den Stromfluss dynamisch anpassen. » führt Peter Cuony aus.

Die Rolle der Netznutzer

Allerdings sind Analysen und Datensimulationen sowie die Spannungsregulierung nicht ausreichend, um ein sicheres und bezahlbares Stromsystem zu gewährleisten. « Für die Optimierung des Stromsystems ist es wichtig, die Netznutzer einzubeziehen. » betont Peter Cuony. « Beispielsweise verlangt Groupe E nun, dass die neuen Wechselrichter für Photovoltaikanlagen mit Smart-Grid-Funktionalitäten ausgestattet sind. Damit verbessert sich die Netzstabilität und die Spannungsschwankungen können reduziert werden. » Zur Optimierung der Stromflüsse lenkt Groupe E bereits heute täglich um die 50 000 Warmwasserbereiter und Wärmepumpen über eine zentrale Fernsteuerung. Dieses System wird in den nächsten Jahren modernisiert, damit der Netzbetrieb und die Versorgungssicherheit zunehmend verbessert werden können. Smart Grid ist die Zukunft der Stromverteilung, zuverlässig und zu angemessenen Kosten, zum Nutzen aller ans Stromnetz angeschlossenen Verbraucher.

Groupe E Rédaction

Text : Jean-Pierre Chapuis

Foto: Stéphane Schmutz