Die Wasserkraftproduktion von Groupe E im Süden des Kantons Freiburg beschränkt sich nicht nur auf die Anlagen von Montsalvens und Rossens. Zwei Bauwerke am Oberlauf der Saane und zwei weitere entlang dem Jaunbach vervollständigen die lokalen Stromproduktionsanlagen aus erneuerbaren Quellen. Eine wichtige Präsenz zur Unterstützung der Energiewende in der Region.

Montbovon, der Vorläufer

Schon 1896 versorgte ein kleines Kraftwerk, vom in der Nähe gelegenen Stausee gespeist, das Intyamon-Tal mit Strom. Vier Jahre später wurde bei La Tine im Kanton Waadt ein stattlicher Damm gebaut, mit dem die Fallhöhe vergrössert werden konnte. Im Juli 1972 wurde der neue Damm von Rossinière aufgestaut und damit die Stromerzeugungskapazität erhöht. Der so entstandene Vernex-See ist der oberste Stausee entlang der Saane. Sein Speichervolumen wurde durch Sediment-Ablagerungen aus dem Sanetschgebiet stark verringert. Die derzeitigen Anlagen produzieren jedoch fast 80 GWh pro Jahr, was dem Verbrauch von 18 000 Haushalten entspricht.

Lessoc, das Original

Der Strebepfeilerdamm Lessoc wurde 1973 in Betrieb genommen. Es handelt sich um eine komplexe und seltene Bauart in der Schweiz, für die nur wenig Materialien benötigt werden. Im Allgemeinen enthält ein Staudamm keine Stahlrahmen und er ist nicht hohl. Die für Lessoc gewählte Technik hat die notwendige Betonmenge reduziert, die Integration des Wasserkraftwerks in das Bauwerk selbst gestattet und die Rückleitung des Wassers direkt am Fuss der Staumauer ermöglicht. Das Werk produziert jährlich 23 GWh, d. h. den Verbrauch von 5 100 Haushalten.

Jaun, die Leidenschaft

Die EW Jaun Energie, welche die Wasserkraft am Oberlauf des Jaunbachs nutzt, ist das Ergebnis einer wunderschönen Familiengeschichte. Im Jahr 1913 von Marcel Buchs gegründet, ist das Unternehmen, das zwei Wasserkraftwerke und das Versorgungsnetz der Gemeinde Jaun verwaltet, drei Generationen lang in den Händen der Familie Buchs geblieben. 2021 übernahm Groupe E, schon eine langjährige Partnerin, die Gesellschaft und den Betrieb der Werke Wasserfall (Bau 1913) und Jaunbach (1982), die zusammen 2.5 GWh pro Jahr erzeugen.

La Tzintre, das Jüngste

2012 hat Groupe E das Wasserkraftwerk flussaufwärts vom Dorf Charmey, im Weiler La Tzintre, umfassend saniert. Der Standort wurde nicht nur optimiert, um die Stromproduktion auf 3.5 GWh pro Jahr zu steigern, es wurden auch umfangreiche Arbeiten durchgeführt, um die Fischwanderung entlang des gesamten Flusslaufs wiederherzustellen. Die Investition von 6,5 Mio. CHF beweist, dass das verbleibende Wasserkraftpotenzial mit Sorgfalt und grösstem Respekt vor der Natur genutzt werden kann. Dies ist auch eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende.

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Groupe E Rédaction

Text : Jean-Pierre Chapuis

Foto: Groupe E