Die Freiburger Bains de la Motta erfreuen sich grosser Beliebtheit, verbrauchen jedoch sehr viel Energie. Im Auftrag der Stadt hat Groupe E in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Unternehmen SINEF Lösungen ausgearbeitet. Lüften wir den Schleier!

Die Sommersaison 2021 in der Schweiz ist in vollem Gang. Zahlreiche steuern Freunde des Wassersports die Freibäder an. Dies gilt vor allem für das «La Motta», ein beliebtes Schwimmbad in der Freiburger Hauptstadt.

Der Haken an der Sache? Ein Schwimmbad zu heizen, verbraucht viel Energie und erzeugt hohe Kosten. Im Bestreben, sowohl die ökologischen als auch die ökonomischen Auswirkungen des La Motta zu reduzieren, hat die Stadt Freiburg – die mit ihrer Bürgergemeinde die Aktienmehrheit am Bad hält –, Groupe E beauftragt, in Zusammenarbeit mit SINEF das Energieverbrauchsverhalten sowie das Energie- und Kosteneinsparpotenzial am Standort zu ermitteln. Im Frühjahr 2021 erfolgte die Präsentation dieses Energiekonzept durch Léonard Stern, Ingenieur für Energieeffizienz bei Groupe E.

Mikro-Fernwärmeanlage geplant

«Unsere beiden alarmierendsten Feststellungen betreffen die Pumpen, die für die Wasserzirkulation im Schwimmbad sorgen, sowie die Heizung des Wassers», berichtet Léonard Stern. Das «La Motta» ist mit drei veralteten Primärpumpen ausgestattet, die über keine Frequenzumrichter verfügen. «Ihr Energieverbrauch allein macht zwei Drittel des Gesamtverbrauchs des Standorts aus», so der Ingenieur. In seinem Bericht schlägt er vor, diese Pumpen durch moderne Pumpen zu ersetzen, die sich dem tatsächlichen Energiebedarf anpassen. «Diese Änderung würde eine Einsparung von 40 000 Kilowattstunden pro Jahr bedeuten, d. h. rund 6000 Franken».

Was die Heizung betrifft, weist Léonard Stern darauf hin, dass es eine Gasheizung ist, die den Badegästen im «La Motta» temperiertes Wasser ermöglicht. «Eine solche Heizung verbraucht sehr viel Energie, rund 400 000 Kilowattstunden jährlich». Mit einer Wärmepumpe wäre es möglich, diesen Verbrauch auf 143 000 Kilowatt zu senken, ein ausgezeichneter Faktor von 2,8. Mittelfristig ist es jedoch auch denkbar, noch weiter zu gehen. «Die Behörden der Stadt haben Interesse an der Errichtung einer Mikro-Fernwärmeanlage gezeigt, die nicht nur das Schwimmbad, sondern auch benachbarte Gebäude, darunter ein Seniorenheim, eine Schule und die Umkleideräume eines Fussballvereins, mit Strom versorgen würde». Eine solarthermische Anlage wäre in diesem speziellen Fall nicht rentabel.

Die gesamte Dienstleistungspalette

Nun liegt es an den Auftraggebern des Berichts, die verschiedenen Vorschläge zu prüfen und ggf. einen oder mehrere Dienstleister mit der Umsetzung zu beauftragen. Groupe E «würde sich selbstverständlich über eine Auftragserteilung freuen, zumal wir über den Vorteil verfügen, die gesamte erforderliche Dienstleistungspalette abzudecken, sowohl was die Elektrik als auch die Thermik oder die Pumpen betrifft», so Léonard Stern.

Warum jedoch das Verbrauchsproblem nicht einfacher lösen und auf eine Beheizung des «La Motta» verzichten? «Würden wir nicht auf die Temperatur einwirken, würde das Badewasser im Hochsommer eine Temperatur von rund 18 Grad erreichen», betont der Ingenieur. Etwas kühl für echten Wasserspass …

Drei Fragen an Pierre-Olivier Nobs, Mitglied des Gemeinderats von Freiburg und Präsident des Verwaltungsrats der Bains de la Motta

Pierre-Olivier Nobs

Weshalb wurde Groupe E mit der Erstellung eines Energiekonzepts für die Bains de la Motta beauftragt?

Die Gasheizung des Schwimmbads erreicht allmählich die Hälfte ihrer Lebenszeit. Dies ist der ideale Moment, um sich zu fragen, ob es durch kurz-/mittelfristige bzw. durch mittel-/langfristige Massnahmen möglich ist, die Effizienz des Bads zu optimieren und auf erneuerbare Energien umzustellen.

Welche Folgemassnahmen hat dieser Bericht konkret?

Die Umsetzung hat bereits begonnen, durch die unverzügliche Einleitung einfacher Massnahmen zur Verbesserung der Wasserfiltration. Was die mittelfristige Hauptmassnahme, nämlich den Pumpenaustausch betrifft, habe ich um die Erstellung von Angeboten gebeten. In Bezug auf die Wärmepumpe – und die eventuelle Mikro-Fernwärmeanlage – besteht mein Ziel darin, bis Ende der laufenden Legislaturperiode ein Projekt unter Dach und Fach zu haben.

Sie scheinen sehr angetan von der energetischen Optimierung des Schwimmbads …

Als Gemeinderat ist es meine Pflicht, sicherzustellen, dass die Entwicklung der Bains de la Motta im Einklang mit der Energiestrategie der Stadt steht, die deutlich in Richtung nachhaltige Entwicklung weist. Auch persönlich bin ich überzeugt davon, dass die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien der einzig richtige Weg ist.

Rendez vous sur groupe-e.ch pour plus d’information sur les solutions en efficacité énergétique proposées par Groupe E.

Texte : Communication

Photos: Unplash et Ville de Fribourg