Zahlreiche Vögel überwintern in der Drei-Seen-Region. Auf Nahrungssuche fliegen sie morgens zu den Feldern in der Umgebung und abends zurück; dabei kreuzen sie gelegentlich Hochspannungsleitungen. Stromkabel können Hindernisse darstellen, denen die Vögel im Flug ausweichen müssen. Unweit des Murtensees hat Groupe E an einem Abschnitt ihrer Hochspannungsleitungen reflektierende Markierungen angebracht, die die Kollisionsgefahr verringern.

Zwischen Cudrefin und La Sauge überquert eine Hochspannungsleitung des Stromnetzes von Groupe E ein bei zahlreichen Vogelarten beliebtes Naturschutzgebiet.

Der Bereich ist besonders sensibel und in verschiedenen kantonalen und nationalen Naturschutzverzeichnissen aufgeführt. Es ist ein Ort, der häufig von seltenen Arten wie Schnatter-, Pfeif-, Spiess-, Schell- und Krickenten sowie Gänsen und Schwänen aufgesucht wird.

Reflektierende Markierungen

Um die Gefahr einer Kollision mit den Stromleitungen zwischen den Masten zu verringern, hat Groupe E die gefährlichsten Abschnitte mit reflektierenden Markierungen versehen. Tagsüber reflektieren diese Markierungen das Licht, nachts sind sie durch Fluoreszieren sichtbar. Der schillernde Effekt kann von Vögeln aus einer Distanz von mehreren hundert Metern wahrgenommen werden.

Die an einer beweglichen Klemme befestigten Markierungen werden im Abstand von 15 Metern und versetzt zu den Markierungen auf den anderen Leitungen positioniert. Durch den Wind werden sie in Bewegung gesetzt, wodurch ihre Effizienz gesteigert wird.

Für Stelzvögel

Raubvögel und Spatzen gewöhnen sich in der Regel an eine Stromleitung und nutzen sie oft als Sitzgelegenheit. Gänse, Enten, Störche oder andere Stelzvögel haben jedoch eher Mühe ein Hindernis rechtzeitig zu erkennen, vor allem, wenn sie im Schwarm fliegen. Die reflektierenden Markierungen erweisen sich für diese Arten als besonders effizient, insbesondere in der Morgen- oder Abenddämmerung oder bei Nebel.

Die im November 2020 an einem Abschnitt entlang des Murtensees angebrachten Markierungen haben ihre Wirksamkeit bewiesen. Die Vögel erkennen die Stromleitung nun schneller und haben so die Möglichkeit, ihre Flugbahn zu ändern; so verringert sich die Kollisionsgefahr.

Weitere Massnahmen zugunsten der Umwelt

Die Aktivitäten der Stromerzeugung und -übertragung können sich auf die Umwelt auswirken. Groupe E ist sich dieser Problematik bewusst und arbeitet proaktiv mit den staatlichen Stellen und den Umweltschutzverbänden zusammen.

Neben den Firefly-Baken wurden bereits mehrere Massnahmen realisiert, wie z.B. Schutzvorrichtungen an Mittel- und Niederspannungsleitungen entlang der Kleinen Saane oder an anderen Stellen, an denen Konflikte mit der Vogelwelt festgestellt wurden. Auch Wasserkraftwerken wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet. In Broc wurde ein neuer Umgehungsbach angelegt, um die Fischwanderung zu fördern und das Ökosystem des Auengebiets, das als Gebiet von nationaler Bedeutung eingestuft ist, zu diversifizieren. An der Wasserkraftanlage La Tzintre in Charmey wurde ebenfalls ein Fischpass gebaut, um die Fischwanderung zu erleichtern und es den Fischen zu ermöglichen, die flussaufwärts gelegenen Laichgebiete zu erreichen.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen des Menschen auf die Umwelt zu mildern und gleichzeitig Groupe E die Möglichkeit zu geben, ihre Aufgaben der Stromerzeugung und -verteilung zu erfüllen.

In unserem Blog: Der Wind weht nachhaltig

Text : Pawel Limat

Bild: Mary-Laure Chevalley / iStock