Groupe E plant den Bau eines Umgehungsgerinnes zwischen dem Kraftwerk Broc und dem oberen Ende des Greyerzersees öffentlich aufgelegt. Dieser künstliche Fluss, der insbesondere dem Auengebiet eine natürliche Dynamik zurückgeben soll, hat verschiedene Vorteile.

Fauna und Flora

Wenig schwimmstarke Fische wie die Karpfenartigen profitieren vom Umgehungsgerinne am meisten. Denn dank diesem können sie den Flussabschnitt des Jaunbachs unterhalb des Kraftwerks Broc, der starken Abflussschwankungen (Schwall/Sunk) unterliegt, meiden und zum Laichen den vorderen Teil der Jaunbachschlucht hochschwimmen. Überdies wird sich die permanente Bewässerung des Auengebiets positiv auf den Silberweidenwald und dessen Biodiversität auswirken.

Stechmückenbekämpfung

Die Vertiefung eines Grabens wird das Fischvorkommen im Auengebiet fördern. Die Fische werden die Mückenschwärme eindämmen, da sie sich von deren Larven ernähren. Ferner verbessern sich die Lebensbedingungen für Lurche, die ebenfalls zu den natürlichen Feinden der Mücken zählen. Somit könnte die biologische Mückenbekämpfung auf 25% des Auengebiets, die heute mithilfe eines per Hubschrauber verbreiteten Bazillus betrieben wird, überflüssig machen.

Gesetzlicher Rahmen

Das Projekt ist als unkonventionelle Massnahme zur Verringerung Schwall-Sunk-Sanierung beim Kraftwerk Broc zu sehen, mit der auch die natürliche Fischwanderung wiederhergestellt wird. Damit wird es gleich zwei Auflagen aus dem Gewässerschutzgesetz gerecht. Die Kosten für das Umgehungsgerinne werden fast komplett durch den Bund über den Swissgrid-Fonds für Sanierungsmassnahmen übernommen. Es ist das erste Freiburger Projekt, das so finanziert wird.

Jean-Claude Kolly

Text: Jean-Claude Kolly
Leiter Staudämme