Mit Blick auf die Ziele der Energiestrategie 2050 hat Groupe E zwei Projekte lanciert, um grosse Solaranlagen aus der Ferne zu steuern. Von Cyril Kaeser, Smart-Grid-Spezialist, erfahren wir mehr darüber.

Worin besteht das Prinzip der Fernsteuerung?

Cyril Kaeser: Das Prinzip besteht darin, unserer Leitstelle, wenn die Bedingungen des Stromnetzes es erfordern, die Steuerung leistungsstarker Solaranlagen durch die Sendung von Vorgaben zu Blindleistung (Q oder cosphi) und Wirkleistung (P) zu ermöglichen.

Was sind die Vorteile dieser Technologie, insbesondere für die Umwelt?

Die neuen Energieerzeugungsanlagen (EEA), insbesondere im Bereich Photovoltaik, sind ein Schlüsselelement der Energiestrategie 2050. Dank der Fernsteuerung können wir ein Maximum regionaler EEA anschliessen, bei weiterhin angemessenen Netzkosten. In Zeiten, in denen die EEA mehr Strom erzeugen als verbraucht wird, können wir die Erhöhung der lokalen Spannung eindämmen und so unnötige Netzverstärkungen und Produktionsverluste vermeiden.

Welche Projekte hat Groupe E lanciert?

Groupe E ist einer der ersten Schweizer Netzbetreiber, die in dieser Richtung innovativ tätig sind. Derzeit laufen zwei Projekte, im Schulbauernhof von Grangeneuve (Leistung: 400 kVA) und der BCF-Arena in Freiburg (700 kVA).

… und in Zukunft?

Anfang 2022 sollten alle neuen leistungsstarken Photovoltaik-Energieerzeugungsanlagen von der Leitstelle von Groupe E aus steuerbar sein. Wir bieten den Produzenten einen Vertrag für die Steuerung der Blindleistung – um die Verbindungen mit Swissgrid zu optimieren – und mittelfristig die Steuerung der in das Netz eingespeisten Wirkleistung.

Groupe E Rédaction

Text : Alexis Malalan
Foto: Groupe E