Das innerhalb von nur 14 Monaten errichtete öffentliche Schwimmbad von Marly ist das erste Minergie-P-zertifizierte Schwimmbad in der Schweiz. Eine Meisterleistung, an der Groupe E wesentlich beteiligt war, da sie nicht nur für die Elektro- und Heizungsinstallationen, sondern auch für sämtliche Wasseraufbereitungssysteme verantwortlich zeichnete.

Wie lässt sich in einem öffentlichen Bauwerk ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser mit einem intelligenten Energieverbrauch in Einklang bringen? Die Antwort auf diese Frage liefert das brandneue Schwimmbad von Marly. Die Erfahrung von Groupe E, zuständig für die gesamte Gebäudetechnik, erwies sich als äusserst wertvoll für den Projekterfolg.

Von den Elektro- und Sanitärinstallationen bis zur Heizung und Wasseraufbereitung – die Energieeffizienz stand im Zentrum allen Handelns. Die grösste Herausforderung? Dafür zu sorgen, dass das Gebäude die äusserst strengen Anforderungen des Standards Minergie-P erfüllt, mit dem Gebäude zertifiziert werden, die sich durch eine geringe Umweltbelastung auszeichnen und besonders leistungsstark im Bereich Energieverbrauch sind. Eine wichtige Premiere für ein Bauwerk dieser Art.

Über eine Million Liter Wasser sind zu erwärmen und aufzubereiten
Die Anforderungen des Minergie-Standards führen unter anderem zu zusätzlichen technischen Einschränkungen, um die Wärmerückgewinnung zu maximieren und den Wärmeverlust zu minimieren. Die Wasseraufbereitung war ein weiterer zentraler Aspekt. Die durch kantonale Labore sorgfältig überwachte Wasserqualität eines öffentlichen Schwimmbads ist stark reglementiert, weshalb der Einsatz optimaler Filter- und Aufbereitungssysteme erforderlich ist. Insgesamt müssen 1,4 Millionen Liter Wasser gefiltert, aufbereitet und erwärmt werden, und zwar rund um die Uhr.

Ein Rekordprojekt
Groupe E meisterte eine Vielzahl von Herausforderungen. Unsere Teams installierten über 15 Pumpen unterschiedlicher Grösse und Kapazität, um den Wasserkreislauf sicherzustellen, sowie Wärmetauscher für die Heizung der Becken und die Wärmerückgewinnung.

Um die Filterung der vier Becken und der Wasserspiele zu gewährleisten, wurden neun Filter mit Glassand bzw. Aktivkohle verbaut. Zudem wurden ein Wasseraufbereitungssystem, das die Produktion und Injektion von Desinfektionsmitteln, pH-Stabilisatoren und Ausflockungsmitteln umfasst, sowie eine UV-Anlage installiert. Schliesslich galt es noch, Rohre von mehreren hundert Metern und verschiedensten Durchmessern zu verlegen, um all diese Anlagen miteinander zu verbinden.

Zu den technischen Herausforderungen kamen die engen Zeitvorgaben. Groupe E erhielt den Auftrag im November 2021, im August 2022 sollten die Arbeiten beendet sein – also innerhalb von nur acht Monaten! Um diese Rekordfrist einzuhalten, mussten sich unsere Teams personell verstärken und gelegentlich auch samstags arbeiten. Da es bei bestimmten Komponenten zu Lieferverzögerungen kam, mussten die Arbeiten bei laufendem Betrieb fortgesetzt werden. Nach über 6500 Arbeitsstunden entspricht das Ergebnis jedoch den zu Projektbeginn ausgewiesenen ehrgeizigen Zielen voll und ganz.

Die Umsetzung einer Vision
Das neue Schwimmbad von Marly befindet sich im Herzen des Ökoquartiers Ancienne Papeterie des Marly Innovation Center (MIC), mit dem Groupe E bereits seit zahlreichen Jahren zusammenarbeitet.

Das Schwimmbad steht in perfektem Einklang mit der umweltfreundlichen Vision dieses neuen Stadtgebiets. Vor allem bekräftigt es das Engagement und die Erfahrung unserer Gruppe in Sachen Energiewende, die wir auch bei Privatgebäuden, Infrastrukturen sowie öffentlichen Gebäuden einbringen.


Wofür steht der Standard Minergie-P?
Der Standard Minergie-P wird vom unabhängigen Verband Minergie vergeben und ist eine der fortschrittlichsten Zertifizierungen in der Schweiz im Bereich Bauwesen. Mit ihm wird zertifiziert, dass das Projekt den höchsten Anforderungen in Sachen Energieverbrauch, Komfort und Qualität entspricht. Die zu erfüllenden Kriterien sind unter anderem ein geringer Energieverbrauch, eine verstärkte Wärmedämmung, die Nutzung erneuerbarer Energiequellen sowie eine ausgezeichnete Luftdichtheit.

Texte : Joël Curty

Photos: Stemutz photo